Hallo Alex,
zunächst zur Datensicherung: Ob Timeshift oder nicht: Wichtige Daten solltest du nicht nur auf einem Datenträger haben. Da du ohne Verschlüsselung installiert hattest, kannst du ein beliebiges Linux booten und eine Kopie der "wichtigen Daten" auf einen USB-Stick machen. Das solltest du als erstes tun. Sofern du EXT4 als Dateisystem hast, geht das sogar von Windows aus:
Ansonsten unter Linux (von einem Stick gebootet): Booten, Datenpartition und Stick mounten, Daten kopieren, unmounten.
Nach der Partitionstabelle hatte ich gefragt, um zu erkennen, ob
es /efi und/oder /boot gibt, und ob die evtl. vollgelaufen sein
könnten. Dies braucht man auch, wenn die Partitionstabelle selbst
korrupt ist oder die Platte bitweise ausgelesen werden muss
(Datenrettung).
Zu der "34GB großen Datei", die du gelöscht hast: Erinnerst du
dich an einen Dateinamen oder die Datei-Endung (.extension)? Ich
denke nicht, dass das Teil des Backups war. Mein erster Gedanke
war: Swapfile? Das ist es aber vermutlich nicht. Erstens darf das
nur root (und da wärst du sicher skeptisch geworden) und zweitens
sollte das nicht dazu führen, dass das System nicht mehr bootet.
Ich vermute, du warst da auf der EFI-Partition unterwegs. Die ist
eine FAT32-Partition (weil UEFI das so verlangt). Da kann jeder
User schreiben (und löschen). Ist tatsächlich ein Problem. Bei
Ubuntu/Mint habe ich es schon öfter gesehen, dass dort viele alte
Kernel lagen und das System nicht korrekt aufgeräumt hat. Dann
kann DIESE Partition (hat nichts mit deinen "noch 134GB frei" zu
tun!) volllaufen, und das könnte der angezeigte Fehler gewesen
sein. War die Meldung vielleicht "134MB(!) frei"? Anyway: Den
Kernel zu löschen ist keine gute Idee, du solltest ihn aber vom
Stick aus neu installieren können. Dazu muss man vom Stick booten
(erst Backup machen, die Reparatur kann man dann direkt danach
machen). Die Idee ist, aus dem vom Stick gebooteten System ins auf
der Festplatte installierte System zu wechseln und dort das
Mint/Ubuntu-Softwarepaket mit dem Kernel neu zu installieren.
Suche nach "linux mint chroot reinstall kernel". Da findest du
gute Anleitungen, mit denen du das vermutlich selbst hinbekommst
(falls das das Problem war):
Meine Erfahrung mit diesen Dingen ist aber die: Ein kaputtes System zu reparieren lohnt sich nur, wenn man genau weiß woran es lag und was repariert werden muss. Ansonsten ist "Daten sichern, neu installieren, Daten wiederherstellen" der schnellere und vor allem langfristig stabilere Weg. Falls das Partitionslayout Teil des Problems war, sollte man dies beim "Neu aufsetzen" bedenken. Die Defaults sind z.T. ungeeignet, insb. wenn das von Windows angelegte Partitionsschema verwendet wird. Möchte man ggf. sogar mehrere Linux booten können und die Kernel in der EFI-Partition speichern (was bequem aber nicht zwingend sicher und stabil ist), dann sollte dort reichlich Platz sein. Ich habe meine Partitionsgrößen immer erst mit GParted geändert. Das geht auch nachträglich, Partitionen zu verschieben dauert aber.
Ich bin heute nicht mehr verfügbar, gehe gleich ins Theater zum Helfen. Gestern war
Premiere, heute ist die zweite von acht Vorstellungen von "Der
kleine Lord" – Winterstück im Freilichttheater ist was Besonderes!
[Sorry für die Schleichwerbung :) ]
Gruß
Olav
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