Hallo Toby,
vielen Dank für den Hinweis,
vielleicht schaue ich mir das mal an.
Urs
Am Donnerstag, den 30.07.2020, 14:31 +0200 schrieb toby:
Hallo Urs,
ich selbst hatte mir letztes Jahr ebenfalls eine laptop von Tuxedo
gekauft. Das ist ein Infinity Pro 14 v4 mit i7 cpu und 16GB Ram.
Damit habe ich bis jetzt keine Probleme, weder in Hinsicht auf
Performance noch sonst irgendwie.
Aber ich habe auch keine zwei Monitore angeschlossen, meistens
arbeite ich mit dem integrierten Display.
Außerdem habe ich als OS Fedora installiert was mit Gnome 3 unter
Wayland läuft.
Als kleiner Tipp kann ich dir Netdata Dashboard empfehlen. Die
Anwendung ist opensource und man kann sie selber compilieren.
(https://github.com/netdata/netdata)
bei mir sieht das dann so aus:
Vielleicht hilft dir das bei der Suche nach dem Engpass.
Viele Grüße
Toby
Am 30.07.20 um 13:58 schrieb Urs Liska:
Liebe
Mit-Linuxer,
nach einer längeren Weile möchte ich einem Problem doch einmal
nachgehen und hoffe, doch noch eine Verbesserung zu finden, selbst
wenn es etwas kosten könnte.
Ende letzten Jahres hatte ich mir bei Tuxedo ein (erstmals) neues
Laptop gekauft und auch ganz ordentlich Geld ausgegeben für einen
Sechs-Kerne-i7 mit 16GB Speicher. Besonders gereizt hatte mich
daran, dass ich gerade zuvor ein System programmiert hatte, mit
dem ich in meinem LilyPond-Editor die Zahl paralleler
Kompilationsvorgänge kontrollieren kann. Somit kann ich jetzt
sagen "übersetze mir die 2.000 Notenschnipsel und halte dabei
immer 10 Cores in Betrieb". Vor dieser Programmierung hätte ich
nur die Wahl gehabt, wirklich alle nacheinander abzuarbeiten oder
alle Jobs gleichzeitig auf das Betriebssystem loszulassen ;-)
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance des
Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände
Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen
ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
An das Laptop sind jetzt zwei zusätzliche Monitore angeschlossen,
ein alter 1024x768 per HDMI-DVI-Adapter sowie ein 4K-Monitor per
Mini-DP.
Wenn diese beiden Bildschirme aktiv sind, habe ich oft das Gefühl,
dass z.B. die Tastatur beim Tippen etwas laggt, oder auch, dass
das Wechseln zwischen Anwendungen relativ träge geht. Auch das
Starten größerer Programme wie LibreOffice dauert merklich länger.
Insbesondere eklatant ist das allerdings, wenn der Rechner in
irgendeiner Form mit Videos beschäftig ist. Ich muss einerseits
Videoschnitt machen (Kdenlive) (was ich natürlich am liebsten auf
dem 4K-Monitor mache), andererseits (natürlich) ständig
irgendwelche Videokonferenzen. Und egal, ob das nun in einem
Chromium läuft (Jitsi, BigBlueButton, PexIP) oder in einer
Desktop-App (PexIP, Zoom (igitt!)) - sobald eine Videokonferenz in
Betrieb ist (eigentlich muss noch nicht mal die eigentliche
Konferenz laufen, sondern lediglich mit aktivierter Webcam in
Bereitschaft sein), wird mein Rechner meistens signifikant träger.
Das zeigt sich im Desktop (wie oben), aber auch beispielsweise
Kompilierungen von LilyPond oder LaTeX brauchen oft ein Mehrfaches
der übrigen Zeit.
Mein erster Gedanke ist, dass drei Bildschirme (macht es etwas,
dass die so unterschiedlich sind?) und Videostreamen/-bearbeiten
einfach doch sehr anspruchsvolle Anwendungen sind. Vielleicht
hatte ich ja am falschen Ende gespart und auf eine dedizierte
Grafikkarte verzichtet (was ich bisher immer bewusst gemacht hatte
- ich bin ja kein Gamer)?
Ja und nein, wie sich zeigt: Bei den Businessmodellen bietet
Tuxedo zur Platz- und Stromersparnis ausschließlich integrierte
Grafik an. D.h. ich habe nicht am falschen Ende gespart, es gibt
aber auch keine Option zum Nachrüsten, wofür ich jetzt sogar
nochmal Geld in die Hand genommen hätte.
Die Mitarbeiterin meinte allerdings, eine konkret überlastete GPU
mache sich i.d.R. direkt durch Video-Ruckeln und so bemerkbar. Das
kann ich nicht beobachten, die Videos selbst laufen eigentlich
problemlos, es ist mehr die ganze Desktopumgebung, die träge wird.
Hardwareseits gäbe es als Optionen nur die Aufrüstung von mehr
(oder anderem) Speicher, derzeit ist ein 2666Mht-Riegel mit 16 GB
verbaut oder eine andere Festplatte (derzeit 250 GB Samsung 860
Evo per M.2 SATAIII). Letzteres hat mir die Tuxedo-Mitarbeiterin
aber immerhin nicht als Heilsversprechen aufzuschwatzen
versucht...
Ich kann das nochmal beobachten, bin mir aber ziemlich sicher,
dass mein Speicher nicht vollläuft, zumindest bei weitem nicht
immer, dass also die Einschränkungen beginnen, längst bevor es
hier zu Engpässen kommt. Trotzdem die Frage, ob ich hier einmal
erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen sollte? Oder ob es sich
lohnen könnte, hier in eine Aufrüstung zu investieren, selbst wenn
ich keine konkrete Überlastung erkennen kann?
Die Festplatte selbst ist nicht voll, und selbst wenn eine andere
20% schneller sein sollte, kann ich mir das nicht als die
Ursache/Lösung meines Problems vorstellen.
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Schlussendlich habe ich den Eindruck, dass ich mich wohl auf die
Suche nach einer softwareseitigen Lösung machen sollte.
Zunächst würde mich interessieren, ob ich irgendwelche Parameter
oder Prozesse beobachten kann, die mir Aufschluss über
Performance-Engpässe im Zusammenhang mit Grafik allgemein bzw.
Video im Speziellen geben können.
Sollte/müsste ich mich letztlich einfach nach einer weniger
performancehungrigen Desktop-Umgebung umsehen? Eigentlich möchte
ich jetzt nicth schon wieder wechseln, und eigentlich war mein
Plan ja gewesen, mich mit einem einigermaßen powervollen Rechner
etwas davon unabhängig zu machen :-(
Auf meinem Laptop läuft Debian Testing. (Da ich nicht das
Ubuntu-basierte Haus-OS von Tuxedo verwende, profitiere ich auch
nicht von möglichen Anpassungen und Optimierungen. Ob diese
allerdings mein Problem gelöst hätten, weiß ich natürlich nicht.)
Als Desktop läuft GNOME 3, beides jeweils von der Stange, d.h. so
wie es in den aktuellen Debian-Repositories zu finden ist.
Müsste ich damit rechnen, dass in diesem Zusammenhang ein
Unterschied zwischen Xorg und Wayland relevant sein könnte?
Gibt es (außer einem grundsätzlich anderen und schlichteren
Desktop/Window manager) Möglichkeiten, den Ressourcenverbrauch des
Desktops gezielt zu verringern, etwa auch temporär, indem ich z.B.
sage, dass die Videokonferenzen mit reduzierter Priorität laufen
sollen, um den Rest des Systems weniger zu beeinträchtigen?
Vielen Dank für jeden Tipp (ob Einzelhinweis oder
Rundum-Vorschlag)
und herzliche Grüße
Urs