Hallo Steffen,
wie Toby bereits geschrieben hat, kannst du das im Mint-Installer
      wählen.
      Dazu gibt es auch eine Menge bebilderter Anleitungen im Netz. Aus
      meiner
      Sicht braucht man die aber nicht. Gerade Mint gibt sich hier große
      Mühe,
      Neulinge an die Hand zu nehmen. Man sollte aber Texte aufmerksam
      lesen
      und vielleicht auch mal ein Untermenü ausprobieren. Da du auf dem
      T550
      nichts erhalten willst, kannst du durch Rumprobieren ja auch
      nichts kaputt
      machen :)
Es ist in meinen Augen jedenfalls nicht sinnvoll zu versuchen,
      eine bereits
      installierte Windows-Partition löschen zu wollen während sie
      gebootet ist.
      Das ist die Story mit dem Ast auf dem du sitzt, und der Säge …
Eine explizite Löschung durch Überschreiben ist nur dann nötig,
      wenn du
      100%ig sicher sein möchtest dass auch mit forensischen Mitteln
      nichts von
      dem vorherigen Besitzer wiederhergestellt werden kann. Schon bei
      HDDs
      ist mehrfaches Überschreiben unlogisch, wenn man etwas über
      Statistik
      nachdenkt. Bei SSDs ist es endgültiger Unsinn. Ein Mal mit einem
      festen
      Wert oder Muster zu überschreiben reicht völlig, es sind nicht mal
      zufällige
      Daten nötig. Die braucht man nur, wenn die NEUE Partition
      verschlüsselt
      sein soll. Das wiederum machen die Tools (z.B. LUKS, VeraCrypt)
      dann aber
      besser selber. Lange rede kurzer Sinn:
Normalerweise darfst du davon ausgehen, dass der Vorbesitzer die
      Daten
      gelöscht hat. Daran sollte er ein vitales Interesse haben. Es
      reicht aus, die
      "Standardoptionen" im Mint-Installer zu verwenden und einfach zu
      sagen:
      "Nimm dir die ganze Platte und richte sie nach Mint-Vorgaben ein".
      Easy!
Zur "verschlüsselten Partition" ist zu sagen, dass du über den
      Einsatz des
      Laptops nachdenken solltest. Werden darauf Daten gespeichert, die
      einen
      gewissen Schutzbedarf haben? Das ist z.B. bereits der Fall wenn
      deine
      Freundin Lehrerin ist und Klassenarbeiten, Notentabellen,
      Namenslisten
      darauf "verarbeitet" und das Laptop nicht WIRKLICH IMMER nur zu
      Hause
      steht (am besten noch in einem abgeschlossenen Büro…).
Verschlüsseln kann man auf etlichen Ebenen. Persönlich bevorzuge
      ich
      die "SED"-Variante. Das steht für "Self-Encrypting Device" und
      bedeutet,
      dass die SSE selbst einen Verschlüsselungs-Chip auf ihrem
      Controller hat.
      Dieser wird selbst dann durchlaufen wenn SED nicht benutzt wird.
      Daher
      ist es die energiesparendste (→Akkulaufzeit) Variante, die
      gleichzeitig
      ALLE Daten schützt und KEINE Windows- oder Linux-Komponenten
      braucht.
Das Passwort zum Entschlüsseln der SSD wird dabei direkt beim
      Booten
      (blauer/schwarzer Text-"BIOS"-Prompt) eingegeben. Nicht hübsch,
      aber
      funktional – und funktioniert auch auf anderen Systemen. Grund: Es
      ist
      im "ATA"-Standard normiert.
Einziger Nachteil ist, dass man das Passwort beim Booten immer
      von
      Hand eingeben muss. Das ist z.B. auf Servern doof. Für ein Laptop
      aber
      kein Problem, außer in Firmen, wenn z.B. der Admin das auch booten
      können soll. Ich vermute aber, dass es OK ist, wenn zwei Leute das
      SED-
      Passwort kennen…
Weitere Möglichkeiten: Im Mint-Installer kannst du eine
      "verschlüsselte
      Home-Partition" anlegen. Dann wird nur die verschlüsselt. Man kann
      auch
      die "root-Partition" ("/") verschlüsseln, dann ist aber der
      Startvorgang
      (GRUB) nicht so robust bzw. etwas aufwändiger, wenn mal was nicht
      so
      richtig funktioniert und du was von Hand reparieren musst. Davon
      rate
      ich ab, wenn du noch wenig Erfahrung hast.
Weiterhin könnte man z.B. die schulischen Dinge in einem
      VeraCrypt-
      Container ablegen. Dann muss man den aber immer öffnen (→Passwort)
      und vor dem Standby / Herunterfahren schließen. Finde ich nicht
      bequem.
    
Ein Wort noch zur Windows 10-Lizenz: Seit Windows 8 übermitteln
      die
      Betriebssysteme von Microsoft gewissen (teilweise
      pseudonymisierten)
      Systemeigenschaften an die MS-Lizenzserver. Das bedeutet, dass du
      W10
      auch später wieder installieren können solltest und dazu keinen
      Lizenz-
      schlüssel eingeben musst. Du kannst es also gefahrlos löschen.
      Falls du
      sichergehen möchtest, dass das Gerät auch eine W11-Lizenz bekommt,
      könntest du erst versuchen auf W11 zu aktualisieren und es dann
      erst
      platt machen. Ich würde das eher nicht tun, weil ich davon
      ausgehe, dass
      W10 noch lange genug verfügbar und ein Upgrade auch später möglich
      ist.
Zuletzt noch eine Anmerkung zu deiner Befürchtung, dass sich
      Windows
      irgendwie die Vorherrschaft auf dem Gerät zurückerobern könnte.
      Dies
      ist in meinen Augen unbegründet. Wenn man im BIOS die
      Energieoption
      auf "Linux" einstellt (ist zumindest bei meinem T14s so), dann
      bootet das
      Laptop nicht Nachts von allein um Windows-Updates zu machen. Auf
      meinen Laptops koexistieren die beiden System seit Jahren
      friedlich. Die
      Zeiten, in denen Windows Linux kaputt gemacht hat, sind vorbei.
      Das
      liegt vor allem an UEFI, aber auch daran, dass Microsoft hier eine
      andere
      Politik fährt.
Viel Spaß beim Umbau!
    
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