Liebe Mit-Linuxer,
seit längerem Kämpfe ich mit meinem Laptop, das in seinen
Spezifikationen doch unter den Anforderungen liegt, die moderne, aus
Effizienzperspektive unterirdisch programmierte Software wie
Desktop-Umgebungen oder Browser eben stellt. Dazu kommt, dass das Gerät
vom Hersteller offenbar absichtlich so konzipiert wurde, dass man nicht
an die Teile kommt, so dass ich /nicht /einfach die Festplatte gegen
eine SSD austauschen und/oder mehr RAM einbauen kann. Schließlich ist
mir plötzlich klar geworden, dass meine Wifi-Probleme /nicht/ an Linux
liegen (hallo Ralf), sondern wohl auf einen Hardwaredefekt verweisen,
denn mir ist eingefallen, dass auch mein Vater unter Windows 7 ständig
Probleme damit hatte.
Jedenfalls brauche ich das Laptop jetzt noch mehr als früher, weil ich
es jetzt auch für einen Job verwende, der es mir gleichzeitig
ermöglicht, die Ausgabe für ein (endlich!) neues Gerät zu rechtfertigen :-)
Sprich: Ich bin in der Situation, mir demnächst etwas Neues einrichten
zu können, und will mich vorher ein bisschen umhören. Natürlich könnt
ihr mir nicht sagen, was ich machen soll, aber vielleicht könnt ihr mir
ein bisschen erzählen, welche Systeme ihr persönlich nutzt und warum die
gut und empfehlenswert sind oder warum weniger. Das zielt natürlich in
erster Linie auf die Distribution und den Desktop ab, ich bin mir aber
auch wegen der Festplatteneinrichtung unsicher.
Ich hatte bisher ausschließlich Debian-basierte Systeme und möchte hier
auch keine Experimente machen (auch wenn ich es eigentlich blöd finde,
dass ich mich so festgelegt habe). Tendenziell bevorzuge ich
Distributionen mit aktueller Software und nicht einen langen (und
langsamen) Lebenszyklus von Langzeit-Releases.
Derzeit verwende ich Linux Mint mit dem Cinnamon-Desktop, hatte früher
aber schon verschiedene Debian- und Ubuntuversionen mit (IIRC) Gnome 2,
Gnome 3, Mate, Unity als Desktops. KDE hatte ich noch nie, außer
vielleicht mal spontan auf einem Rescue-Live-System.
Tendenziell bin ich zwar einerseits Bastler und Entwickler von Natur,
bei den Desktops war ich allerdings immer und fühle ich mich auch jetzt
noch eher bequem. D.h. ich würde (auch »moralisch«) suboptimale
Effizienz und Detailkontrolle durchaus gegen ein schickes Äußeres und
angenehme »Desktop-Experience« eintauschen. Wenn ich mich recht
erinnere, hatte mir Gnome 3 tatsächlich gut gefallen (bitte nicht
steinigen!), und ich hatte das »nur« aufgegeben, weil es meinen
damaligen Rechner in die Knie gezwungen hatte.
Cinnamon gefällt mir auch gut, und ich hatte bisher daran festgehalten,
weil es praktisch ist, wenn ich den gleichen Desktop habe wie meine
Mutter - so bin ich gedanklich näher dran, wenn ich z.B. ihre Taskleiste
wiederherstellen muss ...
Ein Qt-basierter Desktop hätte vielleicht etwas für sich, weil mein
wichtigstes Programm (an dem ich auch mitentwickle) auf Qt basiert -
aber das ist wahrscheinlich irrelevant, weil man letztlich sowieso die
Bibliotheken von allen wichtigen Grafik-/GUI-Projekten installiert.
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Nun noch zu etwas Anderem, das unabhängig von der Desktop-Frage ist: der
Festplatteneinrichtung.
Bisher hatte ich immer noch normale Partitionstabellen mit fixen
primären und logischen Partitionen. Aber ich sollte jetzt endlich mal
den Schritt zu LVM machen, das ja doch wesentlich flexibler ist. Das
Laptop wird zwei SSD haben, eine mitbestellte mit 250GB und eine alte
mit 500GB. Ich habe gedacht, meine ältere Platte als /home-Laufwerk zu
nutzen, dann könnte ich die ggfs. einfach ausbauen und woanders einbauen
oder als externes Laufwerk einhängen. Aber vielleicht denke ich da auch
ganz falsch, denn ...
... noch die Gretchenfrage: Wie haltet ihr es mit der Verschlüsselung?
Da ich inzwischen doch viel mit dem Laptop unterwegs bin, denke ich,
dass ich mich endlich auch mal mit dem Thema der
Laufwerk-Verschlüsselung beschäftigen sollte. Der Laptop-Anbieter bietet
eine Vollverschlüsselung mit LUKS-LVM an. Die kann ich nicht nutzen,
weil ich ja erstens eine zusätzliche Platte nachträglich einbauen will
und außerdem nicht das angebotene Ubuntu 18.04 (bzw. sein darauf
basierendes Custom-OS) verwenden möchte.
Was sollte ich schon vor der Installation (und ggfs. vor der
Distro-Wahl) diesbezüglich berücksichtigen?
Und wie ist es mit der Idee der zweiten Platte als /home-Laufwerk,
funktioniert das überhaupt mit einer Vollverschlüsselung? Oder würde ich
das System verschlüsselt auf der Haupt-Platte installieren und die
zweite Platte separat verschlüsseln, auf eine Weise, dass ich die Platte
auch anderswo verwenden kann?
Viele Fragen, die hoffentlich trotzdem interessant sind und Meinungen
oder Hinweise triggern ...
Für jede Anregung bin ich dankbar
Urs