Liebe FLUG,
nach einer Weile möchte ich mich noch mal zu meinem Thread melden und mich für die vielen Gedanken und Ratschläge bedanken.
Ein kleines Missverständnis lag dahingehend vor, dass ich mich *nicht* nach geeigneter Hardware erkundigt hatte. Hier hatte ich mich schon entschieden, dass ich - nach einer Reihe von Gebrauchten, die schon beim Kauf recht veraltet und mit den jeweils aktuellen Programmen und Desktops immer restlos überfordert waren - endlich einmal etwas Aktuelles haben wollte. Jetzt habe ich einen Laptop ohne Windows-, dafür mit Tux-Taste :-) und hoffentlich ausreichend Leistung für eine Weile. Den Aufpreis für einen Sechskern-Prozessor habe ich mir geleistet, weil ich »meinem« Notensatz-Editor Frescobaldi erst im vergangenen Jahr eine gute Multicore-Unterstützung hinzugefügt habe und damit nun noch weiter experimentieren kann.
Meine Frage war nach Distributionen und Desktops. Hier habe ich mich jetzt (allerdings eher willkürlich) für Debian Testing und GNOME 3 entschieden. Debian Testing hat deutlich neuere Quellen als Linux Mint (was ich vorher hatte), und mir ist das eher wichtig als langfristige Stabilität. Meine früheren Experimente mit der GNOME Shell hatte ich relativ schnell abgebrochen, weil ich mich nicht zurechtfand und alles total umständlich fand. Ich will es aber noch einmal versuchen und mich dabei auf das Desktop-Konzept einlassen, d.h. im Zweifelsfall erstmal nachlesen, wie es gedacht ist, bevor ich irgendwas als unsinnig zur Seite lege. Vielleicht komme ich dann immer noch zu dem Ergebnis, dass es mir nicht gefällt, aber das soll dann wenigstens eine fundierte Entscheidung sein.
Im Moment schlage ich mich zum ersten Mal richtig mit der Frage des Desktop-Theming herum. Seit einiger Zeit bevorzuge ich dunkle Themen, weil die (außer, wenn die Sonne von hinten scheint) wesentlich angenehmer zum Arbeiten sind. Schön wäre es halt, wenn Alles schön zusammenarbeitet. Aber nun habe ich mit den Numix-Themen dunkle GTK- Themen und Icon-Sets gefunden, die mir sehr gut gefallen - und bekomme natürlich Qt nicht dazu, diese komplett zu übernehmen, weshalb ich z.B. den genannten Frescobaldi »nur« mit dem Qt-Klon des GTK-Themas Adwaita- Dark laufen lassen kann. Nun, man lernt nie aus ...
Herzliche Grüße und einen guten Rutsch Urs
Liebe Mit-Linuxer,
seit längerem Kämpfe ich mit meinem Laptop, das in seinen Spezifikationen doch unter den Anforderungen liegt, die moderne, aus Effizienzperspektive unterirdisch programmierte Software wie Desktop- Umgebungen oder Browser eben stellt. Dazu kommt, dass das Gerät vom Hersteller offenbar absichtlich so konzipiert wurde, dass man nicht an die Teile kommt, so dass ich nicht einfach die Festplatte gegen eine SSD austauschen und/oder mehr RAM einbauen kann. Schließlich ist mir plötzlich klar geworden, dass meine Wifi-Probleme nicht an Linux liegen (hallo Ralf), sondern wohl auf einen Hardwaredefekt verweisen, denn mir ist eingefallen, dass auch mein Vater unter Windows 7 ständig Probleme damit hatte.
Jedenfalls brauche ich das Laptop jetzt noch mehr als früher, weil ich es jetzt auch für einen Job verwende, der es mir gleichzeitig ermöglicht, die Ausgabe für ein (endlich!) neues Gerät zu rechtfertigen :-)
Sprich: Ich bin in der Situation, mir demnächst etwas Neues einrichten zu können, und will mich vorher ein bisschen umhören. Natürlich könnt ihr mir nicht sagen, was ich machen soll, aber vielleicht könnt ihr mir ein bisschen erzählen, welche Systeme ihr persönlich nutzt und warum die gut und empfehlenswert sind oder warum weniger. Das zielt natürlich in erster Linie auf die Distribution und den Desktop ab, ich bin mir aber auch wegen der Festplatteneinrichtung unsicher.
Ich hatte bisher ausschließlich Debian-basierte Systeme und möchte hier auch keine Experimente machen (auch wenn ich es eigentlich blöd finde, dass ich mich so festgelegt habe). Tendenziell bevorzuge ich Distributionen mit aktueller Software und nicht einen langen (und langsamen) Lebenszyklus von Langzeit-Releases.
Derzeit verwende ich Linux Mint mit dem Cinnamon-Desktop, hatte früher aber schon verschiedene Debian- und Ubuntuversionen mit (IIRC) Gnome 2, Gnome 3, Mate, Unity als Desktops. KDE hatte ich noch nie, außer vielleicht mal spontan auf einem Rescue-Live-System.
Tendenziell bin ich zwar einerseits Bastler und Entwickler von Natur, bei den Desktops war ich allerdings immer und fühle ich mich auch jetzt noch eher bequem. D.h. ich würde (auch »moralisch«) suboptimale Effizienz und Detailkontrolle durchaus gegen ein schickes Äußeres und angenehme »Desktop-Experience« eintauschen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte mir Gnome 3 tatsächlich gut gefallen (bitte nicht steinigen!), und ich hatte das »nur« aufgegeben, weil es meinen damaligen Rechner in die Knie gezwungen hatte.
Cinnamon gefällt mir auch gut, und ich hatte bisher daran festgehalten, weil es praktisch ist, wenn ich den gleichen Desktop habe wie meine Mutter - so bin ich gedanklich näher dran, wenn ich z.B. ihre Taskleiste wiederherstellen muss ...
Ein Qt-basierter Desktop hätte vielleicht etwas für sich, weil mein wichtigstes Programm (an dem ich auch mitentwickle) auf Qt basiert - aber das ist wahrscheinlich irrelevant, weil man letztlich sowieso die Bibliotheken von allen wichtigen Grafik-/GUI-Projekten installiert.
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Nun noch zu etwas Anderem, das unabhängig von der Desktop-Frage ist: der Festplatteneinrichtung.
Bisher hatte ich immer noch normale Partitionstabellen mit fixen primären und logischen Partitionen. Aber ich sollte jetzt endlich mal den Schritt zu LVM machen, das ja doch wesentlich flexibler ist. Das Laptop wird zwei SSD haben, eine mitbestellte mit 250GB und eine alte mit 500GB. Ich habe gedacht, meine ältere Platte als /home-Laufwerk zu nutzen, dann könnte ich die ggfs. einfach ausbauen und woanders einbauen oder als externes Laufwerk einhängen. Aber vielleicht denke ich da auch ganz falsch, denn ...
... noch die Gretchenfrage: Wie haltet ihr es mit der Verschlüsselung?
Da ich inzwischen doch viel mit dem Laptop unterwegs bin, denke ich, dass ich mich endlich auch mal mit dem Thema der Laufwerk- Verschlüsselung beschäftigen sollte. Der Laptop-Anbieter bietet eine Vollverschlüsselung mit LUKS-LVM an. Die kann ich nicht nutzen, weil ich ja erstens eine zusätzliche Platte nachträglich einbauen will und außerdem nicht das angebotene Ubuntu 18.04 (bzw. sein darauf basierendes Custom-OS) verwenden möchte.
Was sollte ich schon vor der Installation (und ggfs. vor der Distro- Wahl) diesbezüglich berücksichtigen? Und wie ist es mit der Idee der zweiten Platte als /home-Laufwerk, funktioniert das überhaupt mit einer Vollverschlüsselung? Oder würde ich das System verschlüsselt auf der Haupt-Platte installieren und die zweite Platte separat verschlüsseln, auf eine Weise, dass ich die Platte auch anderswo verwenden kann?
Viele Fragen, die hoffentlich trotzdem interessant sind und Meinungen oder Hinweise triggern ...
Für jede Anregung bin ich dankbar Urs