Hallo,
die Umfrage ist schon wieder ne Weile her, aber weil mich gerade ganz
ähnliches beschäftigt hänge ich mich mit dran.
Seit etwas mehr als einem Jahr ist Linux nun mein Hauptsystem, ein
Ubuntu Mate 18.04. Das gefällt mir gegenüber dem Original-Ubuntu, wo
einige wirklich (m.E.) sehr schrägen Designideen nachgehangen wird
(Entkopplung der Menüleiste vom Fenster, Menu auf andere Seite usw)
viel besser - und es ist auch schlanker.
Ich hab keine eigene /home Partition sondern eine eigene
Daten-Partition. Da sind dann die privaten Dateien (Dokumente, Filme,
Musik ...) - aber nicht die Einstellungen und Downloads drin. Die
Daten-Partition ist auf /opt gemountet und dann mit Links ins Home
eingespiegelt. Vorteil - eine Neuinstallation macht sich nicht über
meine Datenpartition her. Meine Versuche mit mount -bind waren nicht so
schön, da dann jeder mountpoint (Filme, Musik ...) als eigenes Gerät im
Filemanager usw auftaucht.
Verschlüsselung: Ich trau mich nicht an eine Vollverschlüsselung der
Datenpartition. Was gäbe es dabei zu beachten? Als ext4-Veracrypt -
Partition verschlüsselt hat man noch den Vorteil dass man notfalls von
Windows (als 2. System) noch drauf zugreifen kann. Das wäre mit LUKS
oder anderen Dateisystem doch nicht der Fall, oder? Wie sehr macht sich
das eigentlich bei einem Backup bemerkbar (die Verschlüsselung meine ich)?
Eine Sache quält wahrscheinlich jeden Laptop-Nutzer und unter Linux ganz
besonders - die Akku-Laufzeit. Auch nach Installation von "tlp" bleibt
es weit unter den Windows-Laufzeiten. Gefunden hab ich mit powertop,
dass die GPU (core m5) nicht in die Powersave-States (rc6) geht. Leider
findet man im Netz dazu so gut wie nichts. Hat jemand einen Tip?
Schön ist das es nun auch "suspend-then-hibernate" gibt. Damit geht das
Notebook nach einer Zeit des Standby in Hibernate - damit der Akku nicht
auf "0" geht. Ich hab das mit der Tastaturbelegung auf ALT+s gelegt,
weil ich das Systemeigene Suspend nicht damit ersetzen konnte (also-ich
weiß nicht wie). Auch toll mit Hilfe der Tastaturbelegung: mit
ALT+Cursortasten kann ich wie bei meinem alten Laptop die
Bildschirmhelligkeit und Lautstärke ändern - muss mich nicht mal umgewöhnen.
Gruß
Arno
Am 10.12.19 um 21:47 schrieb Harald Weidner:
Hallo,
Sprich: Ich bin in der Situation, mir demnächst
etwas Neues einrichten zu
können, und will mich vorher ein bisschen umhören. Natürlich könnt ihr mir
nicht sagen, was ich machen soll, aber vielleicht könnt ihr mir ein bisschen
erzählen, welche Systeme ihr persönlich nutzt und warum die gut und
empfehlenswert sind oder warum weniger. Das zielt natürlich in erster Linie
auf die Distribution und den Desktop ab, ich bin mir aber auch wegen der
Festplatteneinrichtung unsicher.
Ich benutze zur Zeit auf dem Notebook Debian
stable, auf dem Desktop Ubuntu
18.04 LTS, jeweils mit dem MATE Desktop.
Zum Desktop: ich war seit der ersten Ankündigung (müsste 1996 oder so
gewesen sein) überzeugter KDE Benutzer bis einschließlich KDE 3. Mit der
Version 4 kam ich gar nicht mehr zurecht, hatte ständig das Gefühl, etwas zu
verstellen und es nicht mehr rückgängig machen zu können. Bin dann zu dem
damals aktuellen Gnome 2 gewechselt. Als Gnome 3 kam, habe ich das kurz
probiert, fühlte mich aber wegen der weggefallenen
Konfigurationsmöglichkeiten zu sehr eingeschränkt. Daher bin ich freudig zu
MATE "zurückgekehrt" und werde auf absehbare Zeit dabei bleiben.
Zur Distribution: auf dem Notebook ist mir ein schlankes System und eine
kurze Bootzeit wichtig, da gibt es m.E. nichts besseres als Debian. Auf
dem Desktop probiere ich auch gerne etwas aus, und da kommen aus dem
Ubuntu Universum oft coole Lösungen (z.B. Snap und MicroK8s). Dank Debian
Backports und Ubuntu HWE haben beide Systeme, wo nötig, recht aktuelle
Software. Einige Pakete beziehe ich aus Upstream Quellen, z.B. MariaDB,
Docker und VirtualBox.
Zu den verschlüsselten Filesystemen: die Basissysteme habe ich nicht
verschlüsselt. Die meisten externen Festplatten und USB-Sticks sind mit
LUKS verschlüsselt. MATE erkennt LUKS-verschlüsselte Filesysteme automatisch
und öffnet dann den Dialog zur Passworteingabe.
Gruß, Harald