Liebe Mit-Linuxer,
nach einer längeren Weile möchte ich einem Problem doch einmal nachgehen und hoffe, doch noch eine Verbesserung zu finden, selbst wenn es etwas kosten könnte.
Ende letzten Jahres hatte ich mir bei Tuxedo ein (erstmals) neues Laptop gekauft und auch ganz ordentlich Geld ausgegeben für einen Sechs-Kerne-i7 mit 16GB Speicher. Besonders gereizt hatte mich daran, dass ich gerade zuvor ein System programmiert hatte, mit dem ich in meinem LilyPond-Editor die Zahl paralleler Kompilationsvorgänge kontrollieren kann. Somit kann ich jetzt sagen "übersetze mir die 2.000 Notenschnipsel und halte dabei immer 10 Cores in Betrieb". Vor dieser Programmierung hätte ich nur die Wahl gehabt, wirklich alle nacheinander abzuarbeiten oder alle Jobs gleichzeitig auf das Betriebssystem loszulassen ;-)
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance des Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
An das Laptop sind jetzt zwei zusätzliche Monitore angeschlossen, ein alter 1024x768 per HDMI-DVI-Adapter sowie ein 4K-Monitor per Mini-DP.
Wenn diese beiden Bildschirme aktiv sind, habe ich oft das Gefühl, dass z.B. die Tastatur beim Tippen etwas laggt, oder auch, dass das Wechseln zwischen Anwendungen relativ träge geht. Auch das Starten größerer Programme wie LibreOffice dauert merklich länger. Insbesondere eklatant ist das allerdings, wenn der Rechner in irgendeiner Form mit Videos beschäftig ist. Ich muss einerseits Videoschnitt machen (Kdenlive) (was ich natürlich am liebsten auf dem 4K-Monitor mache), andererseits (natürlich) ständig irgendwelche Videokonferenzen. Und egal, ob das nun in einem Chromium läuft (Jitsi, BigBlueButton, PexIP) oder in einer Desktop-App (PexIP, Zoom (igitt!)) - sobald eine Videokonferenz in Betrieb ist (eigentlich muss noch nicht mal die eigentliche Konferenz laufen, sondern lediglich mit aktivierter Webcam in Bereitschaft sein), wird mein Rechner meistens signifikant träger. Das zeigt sich im Desktop (wie oben), aber auch beispielsweise Kompilierungen von LilyPond oder LaTeX brauchen oft ein Mehrfaches der übrigen Zeit.
Mein erster Gedanke ist, dass drei Bildschirme (macht es etwas, dass die so unterschiedlich sind?) und Videostreamen/-bearbeiten einfach doch sehr anspruchsvolle Anwendungen sind. Vielleicht hatte ich ja am falschen Ende gespart und auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet (was ich bisher immer bewusst gemacht hatte - ich bin ja kein Gamer)?
Ja und nein, wie sich zeigt: Bei den Businessmodellen bietet Tuxedo zur Platz- und Stromersparnis ausschließlich integrierte Grafik an. D.h. ich habe nicht am falschen Ende gespart, es gibt aber auch keine Option zum Nachrüsten, wofür ich jetzt sogar nochmal Geld in die Hand genommen hätte. Die Mitarbeiterin meinte allerdings, eine konkret überlastete GPU mache sich i.d.R. direkt durch Video-Ruckeln und so bemerkbar. Das kann ich nicht beobachten, die Videos selbst laufen eigentlich problemlos, es ist mehr die ganze Desktopumgebung, die träge wird.
Hardwareseits gäbe es als Optionen nur die Aufrüstung von mehr (oder anderem) Speicher, derzeit ist ein 2666Mht-Riegel mit 16 GB verbaut oder eine andere Festplatte (derzeit 250 GB Samsung 860 Evo per M.2 SATAIII). Letzteres hat mir die Tuxedo-Mitarbeiterin aber immerhin nicht als Heilsversprechen aufzuschwatzen versucht...
Ich kann das nochmal beobachten, bin mir aber ziemlich sicher, dass mein Speicher nicht vollläuft, zumindest bei weitem nicht immer, dass also die Einschränkungen beginnen, längst bevor es hier zu Engpässen kommt. Trotzdem die Frage, ob ich hier einmal erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen sollte? Oder ob es sich lohnen könnte, hier in eine Aufrüstung zu investieren, selbst wenn ich keine konkrete Überlastung erkennen kann?
Die Festplatte selbst ist nicht voll, und selbst wenn eine andere 20% schneller sein sollte, kann ich mir das nicht als die Ursache/Lösung meines Problems vorstellen.
###
Schlussendlich habe ich den Eindruck, dass ich mich wohl auf die Suche nach einer softwareseitigen Lösung machen sollte.
Zunächst würde mich interessieren, ob ich irgendwelche Parameter oder Prozesse beobachten kann, die mir Aufschluss über Performance-Engpässe im Zusammenhang mit Grafik allgemein bzw. Video im Speziellen geben können.
Sollte/müsste ich mich letztlich einfach nach einer weniger performancehungrigen Desktop-Umgebung umsehen? Eigentlich möchte ich jetzt nicth schon wieder wechseln, und eigentlich war mein Plan ja gewesen, mich mit einem einigermaßen powervollen Rechner etwas davon unabhängig zu machen :-(
Auf meinem Laptop läuft Debian Testing. (Da ich nicht das Ubuntu-basierte Haus-OS von Tuxedo verwende, profitiere ich auch nicht von möglichen Anpassungen und Optimierungen. Ob diese allerdings mein Problem gelöst hätten, weiß ich natürlich nicht.) Als Desktop läuft GNOME 3, beides jeweils von der Stange, d.h. so wie es in den aktuellen Debian-Repositories zu finden ist.
Müsste ich damit rechnen, dass in diesem Zusammenhang ein Unterschied zwischen Xorg und Wayland relevant sein könnte?
Gibt es (außer einem grundsätzlich anderen und schlichteren Desktop/Window manager) Möglichkeiten, den Ressourcenverbrauch des Desktops gezielt zu verringern, etwa auch temporär, indem ich z.B. sage, dass die Videokonferenzen mit reduzierter Priorität laufen sollen, um den Rest des Systems weniger zu beeinträchtigen?
Vielen Dank für jeden Tipp (ob Einzelhinweis oder Rundum-Vorschlag) und herzliche Grüße Urs
Hallo Urs,
ich selbst hatte mir letztes Jahr ebenfalls eine laptop von Tuxedo gekauft. Das ist ein Infinity Pro 14 v4 mit i7 cpu und 16GB Ram. Damit habe ich bis jetzt keine Probleme, weder in Hinsicht auf Performance noch sonst irgendwie. Aber ich habe auch keine zwei Monitore angeschlossen, meistens arbeite ich mit dem integrierten Display. Außerdem habe ich als OS Fedora installiert was mit Gnome 3 unter Wayland läuft.
Als kleiner Tipp kann ich dir Netdata Dashboard empfehlen. Die Anwendung ist opensource und man kann sie selber compilieren. (https://github.com/netdata/netdata) bei mir sieht das dann so aus:
Vielleicht hilft dir das bei der Suche nach dem Engpass.
Viele Grüße Toby
Am 30.07.20 um 13:58 schrieb Urs Liska:
Liebe Mit-Linuxer,
nach einer längeren Weile möchte ich einem Problem doch einmal nachgehen und hoffe, doch noch eine Verbesserung zu finden, selbst wenn es etwas kosten könnte.
Ende letzten Jahres hatte ich mir bei Tuxedo ein (erstmals) neues Laptop gekauft und auch ganz ordentlich Geld ausgegeben für einen Sechs-Kerne-i7 mit 16GB Speicher. Besonders gereizt hatte mich daran, dass ich gerade zuvor ein System programmiert hatte, mit dem ich in meinem LilyPond-Editor die Zahl paralleler Kompilationsvorgänge kontrollieren kann. Somit kann ich jetzt sagen "übersetze mir die 2.000 Notenschnipsel und halte dabei immer 10 Cores in Betrieb". Vor dieser Programmierung hätte ich nur die Wahl gehabt, wirklich alle nacheinander abzuarbeiten oder alle Jobs gleichzeitig auf das Betriebssystem loszulassen ;-)
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance des Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
An das Laptop sind jetzt zwei zusätzliche Monitore angeschlossen, ein alter 1024x768 per HDMI-DVI-Adapter sowie ein 4K-Monitor per Mini-DP.
Wenn diese beiden Bildschirme aktiv sind, habe ich oft das Gefühl, dass z.B. die Tastatur beim Tippen etwas laggt, oder auch, dass das Wechseln zwischen Anwendungen relativ träge geht. Auch das Starten größerer Programme wie LibreOffice dauert merklich länger. Insbesondere eklatant ist das allerdings, wenn der Rechner in irgendeiner Form mit Videos beschäftig ist. Ich muss einerseits Videoschnitt machen (Kdenlive) (was ich natürlich am liebsten auf dem 4K-Monitor mache), andererseits (natürlich) ständig irgendwelche Videokonferenzen. Und egal, ob das nun in einem Chromium läuft (Jitsi, BigBlueButton, PexIP) oder in einer Desktop-App (PexIP, Zoom (igitt!))
- sobald eine Videokonferenz in Betrieb ist (eigentlich muss noch
nicht mal die eigentliche Konferenz laufen, sondern lediglich mit aktivierter Webcam in Bereitschaft sein), wird mein Rechner meistens signifikant träger. Das zeigt sich im Desktop (wie oben), aber auch beispielsweise Kompilierungen von LilyPond oder LaTeX brauchen oft ein Mehrfaches der übrigen Zeit.
Mein erster Gedanke ist, dass drei Bildschirme (macht es etwas, dass die so unterschiedlich sind?) und Videostreamen/-bearbeiten einfach doch sehr anspruchsvolle Anwendungen sind. Vielleicht hatte ich ja am falschen Ende gespart und auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet (was ich bisher immer bewusst gemacht hatte - ich bin ja kein Gamer)?
Ja und nein, wie sich zeigt: Bei den Businessmodellen bietet Tuxedo zur Platz- und Stromersparnis ausschließlich integrierte Grafik an. D.h. ich habe nicht am falschen Ende gespart, es gibt aber auch keine Option zum Nachrüsten, wofür ich jetzt sogar nochmal Geld in die Hand genommen hätte. Die Mitarbeiterin meinte allerdings, eine konkret überlastete GPU mache sich i.d.R. direkt durch Video-Ruckeln und so bemerkbar. Das kann ich nicht beobachten, die Videos selbst laufen eigentlich problemlos, es ist mehr die ganze Desktopumgebung, die träge wird.
Hardwareseits gäbe es als Optionen nur die Aufrüstung von mehr (oder anderem) Speicher, derzeit ist ein 2666Mht-Riegel mit 16 GB verbaut oder eine andere Festplatte (derzeit 250 GB Samsung 860 Evo per M.2 SATAIII). Letzteres hat mir die Tuxedo-Mitarbeiterin aber immerhin nicht als Heilsversprechen aufzuschwatzen versucht...
Ich kann das nochmal beobachten, bin mir aber ziemlich sicher, dass mein Speicher nicht vollläuft, zumindest bei weitem nicht immer, dass also die Einschränkungen beginnen, längst bevor es hier zu Engpässen kommt. Trotzdem die Frage, ob ich hier einmal erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen sollte? Oder ob es sich lohnen könnte, hier in eine Aufrüstung zu investieren, selbst wenn ich keine konkrete Überlastung erkennen kann?
Die Festplatte selbst ist nicht voll, und selbst wenn eine andere 20% schneller sein sollte, kann ich mir das nicht als die Ursache/Lösung meines Problems vorstellen.
###
Schlussendlich habe ich den Eindruck, dass ich mich wohl auf die Suche nach einer softwareseitigen Lösung machen sollte.
Zunächst würde mich interessieren, ob ich irgendwelche Parameter oder Prozesse beobachten kann, die mir Aufschluss über Performance-Engpässe im Zusammenhang mit Grafik allgemein bzw. Video im Speziellen geben können.
Sollte/müsste ich mich letztlich einfach nach einer weniger performancehungrigen Desktop-Umgebung umsehen? Eigentlich möchte ich jetzt nicth schon wieder wechseln, und eigentlich war mein Plan ja gewesen, mich mit einem einigermaßen powervollen Rechner etwas davon unabhängig zu machen :-(
Auf meinem Laptop läuft Debian Testing. (Da ich nicht das Ubuntu-basierte Haus-OS von Tuxedo verwende, profitiere ich auch nicht von möglichen Anpassungen und Optimierungen. Ob diese allerdings mein Problem gelöst hätten, weiß ich natürlich nicht.) Als Desktop läuft GNOME 3, beides jeweils von der Stange, d.h. so wie es in den aktuellen Debian-Repositories zu finden ist.
Müsste ich damit rechnen, dass in diesem Zusammenhang ein Unterschied zwischen Xorg und Wayland relevant sein könnte?
Gibt es (außer einem grundsätzlich anderen und schlichteren Desktop/Window manager) Möglichkeiten, den Ressourcenverbrauch des Desktops gezielt zu verringern, etwa auch temporär, indem ich z.B. sage, dass die Videokonferenzen mit reduzierter Priorität laufen sollen, um den Rest des Systems weniger zu beeinträchtigen?
Vielen Dank für jeden Tipp (ob Einzelhinweis oder Rundum-Vorschlag) und herzliche Grüße Urs
Hallo Toby, vielen Dank für den Hinweis, vielleicht schaue ich mir das mal an.Urs Am Donnerstag, den 30.07.2020, 14:31 +0200 schrieb toby:
Hallo Urs, ich selbst hatte mir letztes Jahr ebenfalls eine laptop von
Tuxedo gekauft. Das ist ein Infinity Pro 14 v4 mit i7 cpu und 16GB Ram.
Damit habe ich bis jetzt keine Probleme, weder in Hinsicht auf Performance noch sonst irgendwie. Aber ich habe auch keine zwei Monitore angeschlossen, meistens arbeite ich mit dem integrierten Display. Außerdem habe ich als OS Fedora installiert was mit Gnome 3 unter Wayland läuft. Als kleiner Tipp kann ich dir Netdata Dashboard empfehlen. Die Anwendung ist opensource und man kann sie selber compilieren. (https://github.com/netdata/netdata) bei mir sieht das dann so aus: Vielleicht hilft dir das bei der Suche nach dem Engpass. Viele Grüße Toby Am 30.07.20 um 13:58 schrieb Urs Liska:
Liebe Mit-Linuxer,
nach einer längeren Weile möchte ich einem Problem doch
einmal nachgehen und hoffe, doch noch eine Verbesserung zu finden, selbst wenn es etwas kosten könnte.
Ende letzten Jahres hatte ich mir bei Tuxedo ein (erstmals)
neues Laptop gekauft und auch ganz ordentlich Geld ausgegeben für einen Sechs-Kerne-i7 mit 16GB Speicher. Besonders gereizt hatte mich daran, dass ich gerade zuvor ein System programmiert hatte, mit dem ich in meinem LilyPond-Editor die Zahl paralleler Kompilationsvorgänge kontrollieren kann. Somit kann ich jetzt sagen "übersetze mir die 2.000 Notenschnipsel und halte dabei immer 10 Cores in Betrieb". Vor dieser Programmierung hätte ich nur die Wahl gehabt, wirklich alle nacheinander abzuarbeiten oder alle Jobs gleichzeitig auf das Betriebssystem loszulassen ;-)
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance
des Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
An das Laptop sind jetzt zwei zusätzliche Monitore
angeschlossen, ein alter 1024x768 per HDMI-DVI-Adapter sowie ein 4K-Monitor per Mini-DP.
Wenn diese beiden Bildschirme aktiv sind, habe ich oft das
Gefühl, dass z.B. die Tastatur beim Tippen etwas laggt, oder auch, dass das Wechseln zwischen Anwendungen relativ träge geht. Auch das Starten größerer Programme wie LibreOffice dauert merklich länger.
Insbesondere eklatant ist das allerdings, wenn der Rechner in irgendeiner Form mit Videos beschäftig ist. Ich muss
einerseits Videoschnitt machen (Kdenlive) (was ich natürlich am liebsten auf dem 4K-Monitor mache), andererseits (natürlich) ständig irgendwelche Videokonferenzen. Und egal, ob das nun in einem Chromium läuft (Jitsi, BigBlueButton, PexIP) oder in einer Desktop-App (PexIP, Zoom (igitt!)) - sobald eine Videokonferenz in Betrieb ist (eigentlich muss noch nicht mal die eigentliche Konferenz laufen, sondern lediglich mit aktivierter Webcam in Bereitschaft sein), wird mein Rechner meistens signifikant träger. Das zeigt sich im Desktop (wie oben), aber auch beispielsweise Kompilierungen von LilyPond oder LaTeX brauchen oft ein Mehrfaches der übrigen Zeit.
Mein erster Gedanke ist, dass drei Bildschirme (macht es
etwas, dass die so unterschiedlich sind?) und Videostreamen/- bearbeiten einfach doch sehr anspruchsvolle Anwendungen sind. Vielleicht hatte ich ja am falschen Ende gespart und auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet (was ich bisher immer bewusst gemacht hatte - ich bin ja kein Gamer)?
Ja und nein, wie sich zeigt: Bei den Businessmodellen bietet Tuxedo zur Platz- und Stromersparnis ausschließlich
integrierte Grafik an. D.h. ich habe nicht am falschen Ende gespart, es gibt aber auch keine Option zum Nachrüsten, wofür ich jetzt sogar nochmal Geld in die Hand genommen hätte.
Die Mitarbeiterin meinte allerdings, eine konkret überlastete
GPU mache sich i.d.R. direkt durch Video-Ruckeln und so bemerkbar. Das kann ich nicht beobachten, die Videos selbst laufen eigentlich problemlos, es ist mehr die ganze Desktopumgebung, die träge wird.
Hardwareseits gäbe es als Optionen nur die Aufrüstung von
mehr (oder anderem) Speicher, derzeit ist ein 2666Mht-Riegel mit 16 GB verbaut oder eine andere Festplatte (derzeit 250 GB Samsung 860 Evo per M.2 SATAIII). Letzteres hat mir die Tuxedo- Mitarbeiterin aber immerhin nicht als Heilsversprechen aufzuschwatzen versucht...
Ich kann das nochmal beobachten, bin mir aber ziemlich
sicher, dass mein Speicher nicht vollläuft, zumindest bei weitem nicht immer, dass also die Einschränkungen beginnen, längst bevor es hier zu Engpässen kommt. Trotzdem die Frage, ob ich hier einmal erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen sollte? Oder ob es sich lohnen könnte, hier in eine Aufrüstung zu investieren, selbst wenn ich keine konkrete Überlastung erkennen kann?
Die Festplatte selbst ist nicht voll, und selbst wenn eine
andere 20% schneller sein sollte, kann ich mir das nicht als die Ursache/Lösung meines Problems vorstellen.
### Schlussendlich habe ich den Eindruck, dass ich mich wohl auf
die Suche nach einer softwareseitigen Lösung machen sollte.
Zunächst würde mich interessieren, ob ich irgendwelche
Parameter oder Prozesse beobachten kann, die mir Aufschluss über Performance-Engpässe im Zusammenhang mit Grafik allgemein bzw. Video im Speziellen geben können.
Sollte/müsste ich mich letztlich einfach nach einer weniger performancehungrigen Desktop-Umgebung umsehen? Eigentlich
möchte ich jetzt nicth schon wieder wechseln, und eigentlich war mein Plan ja gewesen, mich mit einem einigermaßen powervollen Rechner etwas davon unabhängig zu machen :-(
Auf meinem Laptop läuft Debian Testing. (Da ich nicht das Ubuntu-basierte Haus-OS von Tuxedo verwende, profitiere ich
auch nicht von möglichen Anpassungen und Optimierungen. Ob diese allerdings mein Problem gelöst hätten, weiß ich natürlich nicht.)
Als Desktop läuft GNOME 3, beides jeweils von der Stange,
d.h. so wie es in den aktuellen Debian-Repositories zu finden ist.
Müsste ich damit rechnen, dass in diesem Zusammenhang ein Unterschied zwischen Xorg und Wayland relevant sein könnte? Gibt es (außer einem grundsätzlich anderen und schlichteren Desktop/Window manager) Möglichkeiten, den
Ressourcenverbrauch des Desktops gezielt zu verringern, etwa auch temporär, indem ich z.B. sage, dass die Videokonferenzen mit reduzierter Priorität laufen sollen, um den Rest des Systems weniger zu beeinträchtigen?
Vielen Dank für jeden Tipp (ob Einzelhinweis oder Rundum-Vorschlag) und herzliche Grüße Urs
Hallo Urs,
Die erste Anlaufstelle bei Performance-Problemen ist bei mir das Kommandozeilenwerkzeug "top". Dort sieht man oft schnell die Prozesse, die viel Leistung brauchen. Das kann durchaus die laufende Webcam sein, auch ohne Konferenz.
Kennst du dich mit der Kommandozeile aus? Oder suchst du eher grafische Programme zur Lastanalyse?
Linux hat viele Möglichkeiten, die Last bestimmter Programme oder Programmgruppen einzuschränken. https://manpages.debian.org/stretch/manpages/cgroups.7.en.html Das braucht aber mehr als ein paar Mausklicks.
Du hast Debian Testing? Welche Version? Auch eine Hardwareerweiterung macht ohne Analyse der Ursache nur wenig Sinn.
Viele Grüße, Stefan.
Gesendet: Donnerstag, 30. Juli 2020 um 13:58 Uhr Von: "Urs Liska" ul@openlilylib.org An: flug@lug-freiburg.de Betreff: Möglichkeiten der Performance-analyse und -verbesserung
Liebe Mit-Linuxer,
nach einer längeren Weile möchte ich einem Problem doch einmal nachgehen und hoffe, doch noch eine Verbesserung zu finden, selbst wenn es etwas kosten könnte.
Ende letzten Jahres hatte ich mir bei Tuxedo ein (erstmals) neues Laptop gekauft und auch ganz ordentlich Geld ausgegeben für einen Sechs-Kerne-i7 mit 16GB Speicher. Besonders gereizt hatte mich daran, dass ich gerade zuvor ein System programmiert hatte, mit dem ich in meinem LilyPond-Editor die Zahl paralleler Kompilationsvorgänge kontrollieren kann. Somit kann ich jetzt sagen "übersetze mir die 2.000 Notenschnipsel und halte dabei immer 10 Cores in Betrieb". Vor dieser Programmierung hätte ich nur die Wahl gehabt, wirklich alle nacheinander abzuarbeiten oder alle Jobs gleichzeitig auf das Betriebssystem loszulassen ;-)
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance des Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
An das Laptop sind jetzt zwei zusätzliche Monitore angeschlossen, ein alter 1024x768 per HDMI-DVI-Adapter sowie ein 4K-Monitor per Mini-DP.
Wenn diese beiden Bildschirme aktiv sind, habe ich oft das Gefühl, dass z.B. die Tastatur beim Tippen etwas laggt, oder auch, dass das Wechseln zwischen Anwendungen relativ träge geht. Auch das Starten größerer Programme wie LibreOffice dauert merklich länger. Insbesondere eklatant ist das allerdings, wenn der Rechner in irgendeiner Form mit Videos beschäftig ist. Ich muss einerseits Videoschnitt machen (Kdenlive) (was ich natürlich am liebsten auf dem 4K-Monitor mache), andererseits (natürlich) ständig irgendwelche Videokonferenzen. Und egal, ob das nun in einem Chromium läuft (Jitsi, BigBlueButton, PexIP) oder in einer Desktop-App (PexIP, Zoom (igitt!)) - sobald eine Videokonferenz in Betrieb ist (eigentlich muss noch nicht mal die eigentliche Konferenz laufen, sondern lediglich mit aktivierter Webcam in Bereitschaft sein), wird mein Rechner meistens signifikant träger. Das zeigt sich im Desktop (wie oben), aber auch beispielsweise Kompilierungen von LilyPond oder LaTeX brauchen oft ein Mehrfaches der übrigen Zeit.
Mein erster Gedanke ist, dass drei Bildschirme (macht es etwas, dass die so unterschiedlich sind?) und Videostreamen/-bearbeiten einfach doch sehr anspruchsvolle Anwendungen sind. Vielleicht hatte ich ja am falschen Ende gespart und auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet (was ich bisher immer bewusst gemacht hatte - ich bin ja kein Gamer)?
Ja und nein, wie sich zeigt: Bei den Businessmodellen bietet Tuxedo zur Platz- und Stromersparnis ausschließlich integrierte Grafik an. D.h. ich habe nicht am falschen Ende gespart, es gibt aber auch keine Option zum Nachrüsten, wofür ich jetzt sogar nochmal Geld in die Hand genommen hätte. Die Mitarbeiterin meinte allerdings, eine konkret überlastete GPU mache sich i.d.R. direkt durch Video-Ruckeln und so bemerkbar. Das kann ich nicht beobachten, die Videos selbst laufen eigentlich problemlos, es ist mehr die ganze Desktopumgebung, die träge wird.
Hardwareseits gäbe es als Optionen nur die Aufrüstung von mehr (oder anderem) Speicher, derzeit ist ein 2666Mht-Riegel mit 16 GB verbaut oder eine andere Festplatte (derzeit 250 GB Samsung 860 Evo per M.2 SATAIII). Letzteres hat mir die Tuxedo-Mitarbeiterin aber immerhin nicht als Heilsversprechen aufzuschwatzen versucht...
Ich kann das nochmal beobachten, bin mir aber ziemlich sicher, dass mein Speicher nicht vollläuft, zumindest bei weitem nicht immer, dass also die Einschränkungen beginnen, längst bevor es hier zu Engpässen kommt. Trotzdem die Frage, ob ich hier einmal erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen sollte? Oder ob es sich lohnen könnte, hier in eine Aufrüstung zu investieren, selbst wenn ich keine konkrete Überlastung erkennen kann?
Die Festplatte selbst ist nicht voll, und selbst wenn eine andere 20% schneller sein sollte, kann ich mir das nicht als die Ursache/Lösung meines Problems vorstellen.
###
Schlussendlich habe ich den Eindruck, dass ich mich wohl auf die Suche nach einer softwareseitigen Lösung machen sollte.
Zunächst würde mich interessieren, ob ich irgendwelche Parameter oder Prozesse beobachten kann, die mir Aufschluss über Performance-Engpässe im Zusammenhang mit Grafik allgemein bzw. Video im Speziellen geben können.
Sollte/müsste ich mich letztlich einfach nach einer weniger performancehungrigen Desktop-Umgebung umsehen? Eigentlich möchte ich jetzt nicth schon wieder wechseln, und eigentlich war mein Plan ja gewesen, mich mit einem einigermaßen powervollen Rechner etwas davon unabhängig zu machen :-(
Auf meinem Laptop läuft Debian Testing. (Da ich nicht das Ubuntu-basierte Haus-OS von Tuxedo verwende, profitiere ich auch nicht von möglichen Anpassungen und Optimierungen. Ob diese allerdings mein Problem gelöst hätten, weiß ich natürlich nicht.) Als Desktop läuft GNOME 3, beides jeweils von der Stange, d.h. so wie es in den aktuellen Debian-Repositories zu finden ist.
Müsste ich damit rechnen, dass in diesem Zusammenhang ein Unterschied zwischen Xorg und Wayland relevant sein könnte?
Gibt es (außer einem grundsätzlich anderen und schlichteren Desktop/Window manager) Möglichkeiten, den Ressourcenverbrauch des Desktops gezielt zu verringern, etwa auch temporär, indem ich z.B. sage, dass die Videokonferenzen mit reduzierter Priorität laufen sollen, um den Rest des Systems weniger zu beeinträchtigen?
Vielen Dank für jeden Tipp (ob Einzelhinweis oder Rundum-Vorschlag) und herzliche Grüße Urs
Hallo Stefan,
Am Donnerstag, den 30.07.2020, 20:08 +0200 schrieb Stefan Ziegler:
Hallo Urs,
Die erste Anlaufstelle bei Performance-Problemen ist bei mir das Kommandozeilenwerkzeug "top". Dort sieht man oft schnell die Prozesse, die viel Leistung brauchen. Das kann durchaus die laufende Webcam sein, auch ohne Konferenz.
Ich benutze in der Regel htop, weil mir das irgenwie näher liegt und für mich übersichtlicher aussieht. Ich kann aber nicht behaupten, dass ich in diesem Fall recht wüsste, wonach ich suchen soll.
Kennst du dich mit der Kommandozeile aus? Oder suchst du eher grafische Programme zur Lastanalyse?
Kommt beides in Frage. Grafische Programme erlauben einem ja manchmal einfach schon einen ganz intuitiven Zugang zu solchen Problemen. Aber irgendwie hätte ich auch jedesmal den Verdacht, dass das Tool selbst in die Gleichung eingreift.
Nach Zitat eines Listenmitglieds bin ich "kein Systemadministrator". D.h. ich würde niemandem meine Künste, schon gar nicht gegen Geld, anbieten. Ich warte aber meine eigenen Mietserver schon seit Jahren per SSH, insofern komme ich mit dem Terminal klar, wenn mir geholfen wird, wo ich suchen muss.
Wie würde ich am besten die Last einer laufenden Webcam beobachten?
Linux hat viele Möglichkeiten, die Last bestimmter Programme oder Programmgruppen einzuschränken. https://manpages.debian.org/stretch/manpages/cgroups.7.en.html Das braucht aber mehr als ein paar Mausklicks.
OK, da lese ich mal nach. Die Herausforderung sind aber nicht die Mausklicks, sondern erstmal die Frage, wo es sich tatsächlich lohnt, an einem System herumzumachen.
Du hast Debian Testing? Welche Version?
$ cat /etc/debian_version bullseye/sid $ uname -a Linux uliska-debian 5.7.0-1-amd64 #1 SMP Debian 5.7.6-1 (2020-06-24) x86_64 GNU/Linux
Auch eine Hardwareerweiterung macht ohne Analyse der Ursache nur wenig Sinn.
Ja, genau deswegen schreibe ich ja hier. Im Kontext meines ursprünglich angedachten und nun geänderten Nutzungsverhaltens hätte ich vielleicht ohne nähere Prüfung eine dedizierte Grafikkarte installiert. Da das aber nicht geht, muss ich wohl etwas tiefer einsteigen.
Herzliche Grüß Urs
Viele Grüße, Stefan.
Gesendet: Donnerstag, 30. Juli 2020 um 13:58 Uhr Von: "Urs Liska" ul@openlilylib.org An: flug@lug-freiburg.de Betreff: Möglichkeiten der Performance-analyse und -verbesserung
Liebe Mit-Linuxer,
nach einer längeren Weile möchte ich einem Problem doch einmal nachgehen und hoffe, doch noch eine Verbesserung zu finden, selbst wenn es etwas kosten könnte.
Ende letzten Jahres hatte ich mir bei Tuxedo ein (erstmals) neues Laptop gekauft und auch ganz ordentlich Geld ausgegeben für einen Sechs-Kerne-i7 mit 16GB Speicher. Besonders gereizt hatte mich daran, dass ich gerade zuvor ein System programmiert hatte, mit dem ich in meinem LilyPond-Editor die Zahl paralleler Kompilationsvorgänge kontrollieren kann. Somit kann ich jetzt sagen "übersetze mir die 2.000 Notenschnipsel und halte dabei immer 10 Cores in Betrieb". Vor dieser Programmierung hätte ich nur die Wahl gehabt, wirklich alle nacheinander abzuarbeiten oder alle Jobs gleichzeitig auf das Betriebssystem loszulassen ;-)
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance des Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
An das Laptop sind jetzt zwei zusätzliche Monitore angeschlossen, ein alter 1024x768 per HDMI-DVI-Adapter sowie ein 4K-Monitor per Mini- DP.
Wenn diese beiden Bildschirme aktiv sind, habe ich oft das Gefühl, dass z.B. die Tastatur beim Tippen etwas laggt, oder auch, dass das Wechseln zwischen Anwendungen relativ träge geht. Auch das Starten größerer Programme wie LibreOffice dauert merklich länger. Insbesondere eklatant ist das allerdings, wenn der Rechner in irgendeiner Form mit Videos beschäftig ist. Ich muss einerseits Videoschnitt machen (Kdenlive) (was ich natürlich am liebsten auf dem 4K-Monitor mache), andererseits (natürlich) ständig irgendwelche Videokonferenzen. Und egal, ob das nun in einem Chromium läuft (Jitsi, BigBlueButton, PexIP) oder in einer Desktop-App (PexIP, Zoom (igitt!)) - sobald eine Videokonferenz in Betrieb ist (eigentlich muss noch nicht mal die eigentliche Konferenz laufen, sondern lediglich mit aktivierter Webcam in Bereitschaft sein), wird mein Rechner meistens signifikant träger. Das zeigt sich im Desktop (wie oben), aber auch beispielsweise Kompilierungen von LilyPond oder LaTeX brauchen oft ein Mehrfaches der übrigen Zeit.
Mein erster Gedanke ist, dass drei Bildschirme (macht es etwas, dass die so unterschiedlich sind?) und Videostreamen/-bearbeiten einfach doch sehr anspruchsvolle Anwendungen sind. Vielleicht hatte ich ja am falschen Ende gespart und auf eine dedizierte Grafikkarte verzichtet (was ich bisher immer bewusst gemacht hatte - ich bin ja kein Gamer)?
Ja und nein, wie sich zeigt: Bei den Businessmodellen bietet Tuxedo zur Platz- und Stromersparnis ausschließlich integrierte Grafik an. D.h. ich habe nicht am falschen Ende gespart, es gibt aber auch keine Option zum Nachrüsten, wofür ich jetzt sogar nochmal Geld in die Hand genommen hätte. Die Mitarbeiterin meinte allerdings, eine konkret überlastete GPU mache sich i.d.R. direkt durch Video-Ruckeln und so bemerkbar. Das kann ich nicht beobachten, die Videos selbst laufen eigentlich problemlos, es ist mehr die ganze Desktopumgebung, die träge wird.
Hardwareseits gäbe es als Optionen nur die Aufrüstung von mehr (oder anderem) Speicher, derzeit ist ein 2666Mht-Riegel mit 16 GB verbaut oder eine andere Festplatte (derzeit 250 GB Samsung 860 Evo per M.2 SATAIII). Letzteres hat mir die Tuxedo-Mitarbeiterin aber immerhin nicht als Heilsversprechen aufzuschwatzen versucht...
Ich kann das nochmal beobachten, bin mir aber ziemlich sicher, dass mein Speicher nicht vollläuft, zumindest bei weitem nicht immer, dass also die Einschränkungen beginnen, längst bevor es hier zu Engpässen kommt. Trotzdem die Frage, ob ich hier einmal erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen sollte? Oder ob es sich lohnen könnte, hier in eine Aufrüstung zu investieren, selbst wenn ich keine konkrete Überlastung erkennen kann?
Die Festplatte selbst ist nicht voll, und selbst wenn eine andere 20% schneller sein sollte, kann ich mir das nicht als die Ursache/Lösung meines Problems vorstellen.
###
Schlussendlich habe ich den Eindruck, dass ich mich wohl auf die Suche nach einer softwareseitigen Lösung machen sollte.
Zunächst würde mich interessieren, ob ich irgendwelche Parameter oder Prozesse beobachten kann, die mir Aufschluss über Performance- Engpässe im Zusammenhang mit Grafik allgemein bzw. Video im Speziellen geben können.
Sollte/müsste ich mich letztlich einfach nach einer weniger performancehungrigen Desktop-Umgebung umsehen? Eigentlich möchte ich jetzt nicth schon wieder wechseln, und eigentlich war mein Plan ja gewesen, mich mit einem einigermaßen powervollen Rechner etwas davon unabhängig zu machen :-(
Auf meinem Laptop läuft Debian Testing. (Da ich nicht das Ubuntu-basierte Haus-OS von Tuxedo verwende, profitiere ich auch nicht von möglichen Anpassungen und Optimierungen. Ob diese allerdings mein Problem gelöst hätten, weiß ich natürlich nicht.) Als Desktop läuft GNOME 3, beides jeweils von der Stange, d.h. so wie es in den aktuellen Debian-Repositories zu finden ist.
Müsste ich damit rechnen, dass in diesem Zusammenhang ein Unterschied zwischen Xorg und Wayland relevant sein könnte?
Gibt es (außer einem grundsätzlich anderen und schlichteren Desktop/Window manager) Möglichkeiten, den Ressourcenverbrauch des Desktops gezielt zu verringern, etwa auch temporär, indem ich z.B. sage, dass die Videokonferenzen mit reduzierter Priorität laufen sollen, um den Rest des Systems weniger zu beeinträchtigen?
Vielen Dank für jeden Tipp (ob Einzelhinweis oder Rundum-Vorschlag) und herzliche Grüße Urs
Hallo,
Im Prinzip war ich auch sehr zufrieden mit der Performance des Laptops, nun machen mir aber wahrscheinlich die Umstände Schwierigkeiten, und ich würde mich über Tipps freuen, mit denen ich nach Engpässen und ggfs. Abhilfe suchen kann.
Es wurden ja schon mehrere Tools zur Performanceanalyse genannt. Ich möchte noch auf eine weitere Option hinweisen:
Der Linux-Kernel ab Version 4.20 pflegt (wenn diese Feature im Kernel aktiviert wurde) die Pressure Stall Informationen (PSI). Diese geben Auskunft darüber, ob das System Engpässe bei CPU, RAM und oder I/O hat. Die PSI des Gesamtsystems liegen unter /proc/pressure in den Pseudodateien cpu, io und memory.
Hier eine Beispielausgabe auf einem durchaus beschäftigten System:
harald@jadis:/proc/pressure$ cat cpu some avg10=2.97 avg60=12.01 avg300=14.45 total=465728409649 harald@jadis:/proc/pressure$ cat io some avg10=0.13 avg60=0.05 avg300=0.07 total=10413656931 full avg10=0.13 avg60=0.05 avg300=0.04 total=7437801051 harald@jadis:/proc/pressure$ cat memory some avg10=0.00 avg60=0.00 avg300=0.00 total=249751646 full avg10=0.00 avg60=0.00 avg300=0.00 total=54779468
Die Zahlen besagen, dass es im (exponentiell geglätteten) Mittel über die letzten 60 Sekunden (avg60) 12% CPU-Engpass gab; d.h. von 112 Prozessen konnten nur 100 bearbeitet werden, weil nicht mehr CPU-Leistung vorhanden war. I/O und RAM verursachten dagegen keine nennenswerten Engpässe.
Ich finde die PSI sehr hilfreich, um die Ursache von Performanceproblemen einzugrenzen.
Gruß, Harald